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Papst erinnert an Befreiung Roms und würdigt Lieblingsikone

Mehr als 100 Mal betete Franziskus bereits vor der Marienikone “Salus Populi Romani” in der Basilika Santa Maria Maggiore. Damit ist er nicht der Erste: Vor 80 Jahren erbaten Menschen ihren Beistand für die Rettung Roms.

Papst Franziskus hat an die Befreiung Roms vor genau 80 Jahren erinnert und würdigt dabei ein besonderes Marienbild. Die Ikone “Salus Populi Romani” in der Basilika Santa Maria Maggiore gilt als Schutzpatronin der Römer. In Sorge vor Kämpfen zwischen Alliierten und deutschen Truppen beteten Papst Pius XII. und Bewohner der Stadt am 4. Juni 1944 vor dem Marienbild für die Rettung Roms. Von der Begebenheit schreibt Papst Franziskus in einem Brief an sein römisches Bistum am Montagabend.

“Die wichtigsten Ereignisse des religiösen und zivilen Lebens in Rom fanden vor diesem Bild ihren Widerhall”, so der Papst, qua Amt zugleich Bischof von Rom. Es sei daher nicht verwunderlich, dass die Römer sich erneut der Ikone anvertrauen wollten, “während die Stadt den Albtraum der Nazi-Verwüstung durchlebte”. Wenig später wurde Rom als erste Hauptstadt Europas von den Nationalsozialisten befreit.

Angesichts des Jahrestages bittet Franziskus um Gebete für die Toten des Zweiten Weltkrieges und fordert zugleich ein Ende aller Kriege und Konflikte. “Dies sind Dramen, die zahllose unschuldige Opfer betreffen, deren Schreie des Terrors und des Leids das Gewissen aller in Frage stellen: Wir können und dürfen der Logik der Waffen nicht nachgeben!”, so sein Appell. Das Gedenken an die Ereignisse vor 80 Jahren möge in den Römern die Entschlossenheit wecken, überall Baumeister des wahren Friedens zu sein.

Das Bild “Salus Populi Romani” gilt als bedeutendste Marienikone der Stadt und gehört zu den Lieblingsikonen des Papstes. Das Bildnis in einer Kapelle von Santa Maria Maggiore hat Franziskus mehr als hundert Mal aufgesucht, unter anderem, um vor und nach internationalen Reisen davor zu beten. In der Basilika möchte das Kirchenoberhaupt beigesetzt werden.

Der Überlieferung nach entstand das Bild der Muttergottes mit dem segnenden Jesuskind in Jerusalem und kam unter Papst Sixtus III. (432-440) nach Rom. Neuere kunsthistorische und chemische Untersuchungen legen jedoch nahe, dass die Ikone zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert in Rom entstand – allerdings nach älteren griechischen Vorbildern.