Hoffnung verbreiten – nicht nur an Weihnachten: Das wünscht sich Papst Franziskus. Darum hat er dem gerade begonnenen Heiligen Jahr ein entsprechendes Motto gegeben. Auch in der Christmette geht er darauf ein.
Papst Franziskus hat an Heiligabend die Christen weltweit zur Verbreitung von Hoffnung aufgerufen. Besonders solle sie dorthin getragen werden, wo sie verloren gegangen sei und Misserfolge Herzen gebrochen hätten, sagte er in der Christmette im Petersdom. Hoffnung solle zu Erschöpften und Einsamen, zu leidenden Menschen gebracht werden – und “in die langen und leeren Tage der Gefangenen, in die engen und kalten Zimmer der Armen, an die Orte, die von Krieg und Gewalt geschändet sind”.
In seiner Predigt nahm der 88-Jährige Bezug auf das Heilige Jahr, das er zuvor mit der Öffnung der Heiligen Pforte des Petersdoms begonnen hatte. Das kirchliche Jubeljahr, das regulär alle 25 Jahre stattfindet, steht 2025 unter dem Motto “Pilger der Hoffnung”. “Dies ist die Nacht, in der sich die Tür der Hoffnung für die Welt weit geöffnet hat, dies ist die Nacht, in der Gott zu jedem Einzelnen sagt: Auch für dich gibt es Hoffnung”, sagte Franziskus.
Die Zeit des “Giubileo” sieht der Papst auch als Verpflichtung zur Umgestaltung der Welt. Es solle eine Zeit des Jubels werden “für unsere Mutter Erde”, die durch die Logik des Profits entstellt werde. Besonders für die ärmsten Länder, die durch ungerechte Schulden belastet seien.
“Gehen wir eilig, den Herrn anzusehen, der für uns geboren wurde, mit leichtem und wachem Herzen – bereit, ihm zu begegnen, damit wir die Hoffnung in unsere vielfältigen Lebensumstände übertragen können”, so das katholische Kirchenoberhaupt am Abend von Jesu Geburt. In der christlichen Hoffnung gehe es nicht um ein Happy End, das man passiv erwarte: “Sie ist die Verheißung des Herrn, die wir hier und jetzt, in dieser Welt, die leidet und seufzt, aufnehmen sollen. Sie fordert uns daher auf, zu eilen, nicht im gewohnten Trott weiterzuziehen, nicht in Mittelmäßigkeit und Trägheit zu verharren”, betonte Franziskus.