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Ostermärsche in Hessen beginnen

Die Ostermärsche der Friedensbewegung gegen Aufrüstung und Kriegsgefahr haben am Karfreitag auch in Hessen begonnen. Den Auftakt machte wie in vergangenen Jahren der Ostermarsch in Bruchköbel bei Hanau, wo nach Veranstalterangaben rund 200 Menschen zusammenkamen. Die deutsche EU-Abgeordnete Özlem Alev Demirel (Linke) übte als Hauptrednerin scharfe Kritik an der geplanten Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen und warf den Regierenden vor, keine politische Lösung des Ukraine-Krieges zu suchen.

Der Demonstrationsaufruf enthielt zudem eine deutliche Absage an eine Rückkehr zur Wehrpflicht und wandte sich gegen Pläne „zur grenzenlosen Aufrüstung Deutschlands und Europas“. In der Nähe von Bruchköbel befand sich einst ein Luftwaffenstützpunkt, an dem während des Kalten Krieges auch Nukllearsprengköpfe gelagert worden waren.

Die ersten Proteste der bundesweiten Ostermarsch-Bewegung hatten bereits am Donnerstag begonnen. An Karsamstag stehen in mehr als 60 Städten Veranstaltungen der Friedensbewegung auf dem Programm, unter anderem in Köln, München, Stuttgart, Mainz, Kaiserslautern, Kassel und Gießen. Der Abschluss der Ostermärsche ist am Montag unter anderem mit Kundgebungen in Frankfurt am Main, Dortmund, Nürnberg und am Fliegerhorst Büchel in der Eifel geplant.

Die Ostermärsche der Friedensbewegung haben eine jahrzehntealte Tradition. Die Teilnehmerzahl lag Ende der 1960er Jahre sowie im Zuge der Debatte um den sogenannten Nato-Doppelbeschluss und während der Golfkriege bei mehreren hunderttausend. In den vergangenen Jahren beteiligten sich jeweils einige zehntausend Demonstranten an den Aktionen.