Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele war spektakulär. Doch eine Mahlszene mit Dragqueens gefiel nicht allen. Kritik kam direkt auch vom katholischen deutschen Sportbischof – der nun noch mal nachlegt.
Der Sportbischof der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Stefan Oster, hat seine Kritik an der Eröffnungsfeier für die Olympischen Spiele in Paris untermauert. Es habe sich um ein großes Spektakel für alle Sinne gehandelt, zugleich sei aber deutlich geworden, “wie sehr im Grunde unser christliches Menschenbild auf dem Spiel steht”, schreibt Oster auf seiner Internetseite. Schon zuvor bezeichnete er das “queere Abendmahl” als einen Tiefpunkt und in der Inszenierung völlig überflüssig.
Dragqueens hatten mit Tänzern und Performern auf einer Brücke über der Seine eine an das letzte Abendmahl Christi mit seinen Jüngern erinnernde Szene dargestellt – parodierend als Transgender-Party und Modenschau. Auch Frankreichs katholische Bischöfe hatten moniert, dass dadurch das Christentum verspottet und verhöhnt worden sei.
Für Katholiken und viele andere Christen sei die Feier des Abendmahls das Allerheiligste, erinnert Oster nun. In einem ursprünglich tief christlich geprägten Land habe man nun aber einen Akt der Verspottung erlebt. Auch wenn einige Kommentatoren darauf hingewiesen hätten, dass es auch Anklänge an das Bildnis “Mahl der Götter” von Jan van Bijlert gebe, so sei der Vergleich mit Leonardo da Vincis Abendmahl näher liegend.
Jene Christen, die ihren Glauben ernst nähmen, seien der eigentliche Gegner einer Gesellschaft, “die sich im atemberaubenden Tempo selbst säkularisiert”, führt Oster aus. Diese Kultur wolle immer bewusster Gott loswerden, damit der Mensch ganz in die eigene, freie Verfügung seiner selbst komme. Für Christen gebe es aber kein Freiheitsverständnis, das sich nicht irgendwie auf Gott beziehe.
Jesus sei einst verhöhnt worden, habe aber keine Gewalt angewandt, ergänzt Oster. Er sei nicht in Deckung gegangen und habe weiter die Wahrheit gesagt. “Wir als Christen schulden der Welt diese Wahrheit, dieses Leben, das wirklich frei macht. Wir schulden es ihr durch unser Zeugnis. Auch dann, wenn es uns viel kosten wird.”