Als erster Patriarch von Konstantinopel seit rund 1.000 Jahren nahm Bartholomaios I. an der Amtseinführung eines Papstes teil: bei Franziskus. Auch zu dessen Beisetzung reist er nun nach Rom. Er äußert auch eine Hoffnung.
Auch das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen, der Ökomenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, wird an der Begräbnismesse für Papst Franziskus am Samstag teilnehmen. Das berichteten orthodoxe Kirchenmedien in Griechenland am Freitag. Den 85-jährigen Bartholomaios I. verband eine enge persönliche Freundschaft mit dem verstorbenen Oberhaupt der katholischen Kirche. In einer emotionalen Botschaft zum Tod von Franziskus hatte er den Papst als “einen wertvollen Bruder in Christus” und “einen wahren Freund der Orthodoxie” bezeichnet.
2013 hatte Bartholomaios I. als erster Patriarch von Konstantinopel seit fast 1.000 Jahren an der Amtseinführung eines römischen Papstes teilgenommen – der von Franziskus. Gerne hätte er mit ihm gemeinsam im Mai auch das 1.700-Jahr-Jubiläum des ökumenischen Konzils von Nizäa am historischen Ort in der Türkei begangen.
Bartholomaios I. drückte laut dem Nachrichtenportal orthodoxia.info (Freitag) die Hoffnung aus, dass Franziskus’ Nachfolger in diesem Jahr nach Nizäa reist. Er wolle mit dem nächsten Papst eine “Botschaft von Einheit, Liebe, Brüderlichkeit und eines gemeinsamen Weges in die Zukunft der Kirchen, in die Zukunft des Christentums” überbringen, so der Patriarch.
Das erste ökumenische Konzil von Nizäa südöstlich von Istanbul hatte 325 mit dem dort formulierten Glaubensbekenntnis eine neue Periode der Kirchengeschichte eröffnet, wie Bartholomaios I. zuletzt betont hatte. Er sprach sich wiederholt dafür aus, dass alle Christen künftig immer an einem gemeinsamen Termin Ostern feiern.