Im Dokumentationszentrum Prora auf der Insel Rügen ist am Donnerstag die Wanderausstellung „Dimensionen eines Verbrechens. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg“ eröffnet worden. Der Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 sei mit einer radikalen Ausweitung deutscher Massenverbrechen einhergegangen, teilte das Dokumentationszentrum mit. Von den mehr als 13 Millionen Menschen, die außerhalb von Kampfhandlungen von Deutschen getötet wurden, seien weit über 90 Prozent in den vier Jahren zwischen 1941 und 1945 gestorben.
Zu den größten Opfergruppen zählt laut Mitteilung die der sowjetischen Kriegsgefangenen: Mehr als drei Millionen der insgesamt etwa 5,7 Millionen Gefangenen kamen in deutschem Gewahrsam um. Dennoch werde bis heute kaum an sie erinnert, hieß es. Das Dokumentationszentrum Prora nehme den 80. Jahrestag des Kriegsendes zum Anlass, mit dieser Ausstellung an den deutschen Überfall auf die Sowjetunion, die vielfältigen Schicksalswege der sowjetischen Kriegsgefangenen und die Gräuel des Krieges zu erinnern.