Die NRW-Grünen haben mit Blick auf den Weihnachtsversand prekäre Beschäftigungsbedingungen in der Paketbranche kritisiert. In der Branche herrschten undurchsichtige Arbeitsbedingungen, erklärte der Grünen-Politiker und ehemaligen Ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske am Donnerstag in Düsseldorf. Die sieben großen Paketdienste arbeiteten mit Sub- und zum Teil Sub-Sub-Unternehmen, deren Geschäftsgebaren nicht kontrolliert werden könnte. Die Zusteller selbst hätten oft schwierige Aufenthaltsbedingungen und sprächen kaum Deutsch, sodass sie sich nicht gegen ihre Arbeitsbedingungen wehren könnten.
Angesichts der hohen Zahl an Paketen vor Weihnachten plädierte Bsirske für eine gesetzliche Begrenzung des Höchstgewichts auf 23 Kilogramm pro Paket. Zudem müssten die Arbeitsbedingungen für die etwa 200.000 Zusteller und Zustellerinnen verbessert werden. Das könnte noch vor der Bundestagswahl entschieden werden, weil die CDU/CSU-Bundestagsfraktion eine entsprechende Änderung des Postgesetzes bereits beantragt habe. „Leichtere Pakete schützten die Gesundheit der Zusteller“, sagte Bsirske. Kein anderer Beruf gefährde die Wirbelsäule so sehr wie der des Paketzustellers.
Wenn das Gesetz mit den Stimmen der CDU/CSU im Bundestag beschlossen würde, müssten die schwereren Pakete gekennzeichnet und von mindestens zwei Zustellern zu den Kundinnen und Kunden geliefert werden, erläuterte Bsirske. Zur Zeit werden laut Bsirske 5,7 Milliarden Pakete pro Jahr versandt.