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Noch kein Nutzungskonzept für Schloss Reinhardsbrunn

Trotz laufender Sanierung gibt es für Schloss Reinhardsbrunn im Landkreis Gotha viele Nutzungsideen, aber kein beschlossenes Konzept. Wichtig sei, die historische Immobilie aus dem Jahr 1827 mit dem umgebenden Landschaftspark für die Bevölkerung zu öffnen, sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) anlässlich einer Baustellenbesichtigung am Montag vor Ort. Es dürfe nicht wieder ein Ort werden, der nur den Eliten vorbehalten sei.

Denkbar sei nach Aussage von Thüringens Bauminister Steffen Schütz (BSW) etwa die Vermietung an ein englisches Internat auf dem Kontinent. Wegen des Brexits stehe dieses Geschäftsmodell für Schüler aus der EU in Großbritannien unter Druck. Ebenfalls vorstellbar sei die Nutzung des Ensembles durch den Freistaat selbst als Ort der Repräsentation. Immerhin handele es sich bei dem Schloss um das ehemalige Hauskloster und die Grablege der Landgrafen von Thüringen und damit gewissermaßen um den Ursprungsort der Landesgeschichte.

Noch präsentiert sich das Schloss in einem baulich desolaten Zustand. Über Jahrzehnte hinweg war der ehemalige, leer stehende Adelssitz Ziel von Plünderern. Später scheiterte eine Hotelnutzung. Zuletzt wurde das Schloss nach jahrzehntelangem Rechtsstreit in einem Enteignungsverfahren einem Privatinvestor entzogen und dem Land zugeschlagen.

Hauptziel des Freistaats bleibt den Angaben zufolge die denkmalgerechte Sanierung des Ensembles, einschließlich der umgebenden Parkanlagen. Dabei besteht demnach die Möglichkeit, soweit erforderlich, das Gesamtensemble durch Neubauten zu ergänzen.