Ein sogenannter Audiowalk soll ab Ende Januar die Geschichte des jüdischen Lebens in der unterfränkischen Stadt Bad Königshofen (Kreis Rhön-Grabfeld) erlebbar machen. Der Hör-Weg besteht aus acht Stationen von jeweils etwa zehn Minuten, wie der evangelische Pfarrer Lutz Mertten als Träger des Projekts mitteilte. Die selbst produzierten Audiodateien für die Hör-Stationen im Stadtgebiet können per QR-Code über jedes Smartphone im Internet abgerufen werden. Der Hör-Weg trägt den Namen „Heymshtat“, dem jiddischen Wort für Heimatstadt. Bad Königshofen hatte bis zur NS-Zeit eine jüdische Gemeinde.
Die Idee zu dem Audiowalk-Projekt kam Stadträtin Sabine Rhein, nachdem sich die Gemeinde am „Denkort Deportationen“ beteiligt hatte – dem zugleich dezentralen und zentralen Gedenkort für die aus Unterfranken in der NS-Zeit deportierten Jüdinnen und Juden. Ein Vierer-Team aus Rhein, Pfarrer Mertten, Rainer Seelmann und Katrin Seiler habe das Projekt anschließend vorangetrieben und umgesetzt. In der Freizeit hätten die vier Biografien und Informationen zu Kultur und Religion recherchiert, die einzelnen Stationen-Beiträge wurden von den beiden Sprecherinnen Edeltraud Bissinger und Dorothea Seelmann aufgenommen, hieß es.