Nach der gescheiterten Intendantenwahl beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) am Freitag hat der Verwaltungsrat des NDR nach epd-Informationen für den 28. April eine neue Sitzung anberaumt, in der über das weitere Vorgehen beraten werden soll. Laut NDR-Staatsvertrag muss das Gremium innerhalb eines Monats einen neuen Wahlvorschlag machen. Verzichtet er darauf, könnte der Rundfunkrat das Verfahren übernehmen. Der NDR hat den Termin auf Anfrage noch nicht bestätigt.
Der Verwaltungsrat hatte die Medienmanagerin Sandra Harzer-Kux zur Wahl (52) vorgeschlagen. Diese hatte am Freitag im Rundfunkrat aber nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten.
Der Redaktionsausschuss, der Gesamtpersonalrat des NDR und der Personalrat Hamburg hatten noch am Freitagabend ein „neues transparentes Auswahlverfahren“ gefordert, an dem auch die Beschäftigten beteiligt werden sollten. Die Personalvertretungen teilten mit, die gescheiterte Wahl belege deutlich, „dass großer Reparaturbedarf besteht“. Der Verwaltungsrat dürfe nun „nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und den oder die Zweitplatzierte/n des Auswahlverfahrens vorschlagen“.
Die gescheiterte Wahl zeige, dass die Mitglieder des NDR-Rundfunkrats ihren Auftrag ernst nähmen, erklärten die Personalvertretungen. Das Gremium habe gezeigt, dass es sich bewusst sei, welche Bedeutung das Intendantenamt für die Zukunft des NDR habe.
Die Personalvertretungen wiesen darauf hin, dass das Wort „Wahlvorschlag“ im NDR-Staatsvertrag unterschiedlich ausgelegt werden könne. Für die Zukunft forderten sie ein „zeitgemäßes Verfahren“. Dafür müsse der Staatsvertrag gegebenenfalls geändert werden.