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“Nanas” werden 50: Hannover feiert Sophie, Charlotte und Caroline

Die „Nanas“ in Hannover, drei voluminöse Frauenfiguren der Künstlerin Niki de Saint Phalle (1930-2002) am Leineufer, werden 50 Jahre alt. Die Stadt feiert das Jubiläum mit einem Festwochenende am 8. und 9. März unter dem Titel „Nana Power“, wie eine Sprecherin am Montag mitteilte. Die drallen Plastiken im bunten Pop-Art-Stil mit den Namen Sophie, Charlotte und Caroline waren am 14. Januar 1974 in der Innenstadt aufgestellt worden und sorgten gleich für einen Sturm des Protests. Inzwischen gehören sie zu den beliebtesten Kunstwerken in der Stadt und gelten als eine Art Wahrzeichen.

Anlässlich ihres 50. Geburtstages gibt es zunächst am Sonnabend (8. März), dem internationalen Frauentag, um 18.30 Uhr eine Feierstunde im Sprengel Museum am Maschsee. Dazu werden unter anderem Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) sowie als Zeitzeugen der frühere Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) und der ehemalige Assistent von Niki de Saint Phalle, Marcelo Zitelli, erwartet.

Am 9. März um 11 Uhr beginnt dann am Standort der Nanas am „Hohen Ufer“ ein buntes Familienprogramm mit Künstlern und Schauspielern. Sophie, Charlotte und Caroline gehörten zu den begehrtesten Motiven im Straßenbild und stünden bis heute für Feminismus und eine „gelebte, sinnliche Weiblichkeit“, erläuterte die Stadt.

Die Aufstellung der „Nanas“ brachte der Stadt vor 50 Jahren eine tiefgreifende Diskussion über Kunst im öffentlichen Straßenraum ein. Viele Hannoveraner protestierten damals gegen die drei Polyester-Figuren mit ihren überdimensionierten Geschlechtsmerkmalen. Von „Schnapsidee“ über „obszöne Geldverschwendung“ bis „Umweltverschmutzung“ reichte die Kritik.

Inzwischen haben die Hannoveraner ihre Nanas ins Herz geschlossen: Die 2002 verstorbene französisch-schweizerische Künstlerin Niki de Saint Phalle wurde im Jahr 2000 zur Ehrenbürgerin der Stadt ernannt.