Artikel teilen

Nachfrage nach Winterhilfen kirchlicher Träger nimmt zu

Die Zahl der Menschen, die keine feste Unterkunft oder Wohnung haben, steigt. Laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (Berlin) lebten Ende 2023 deutschlandweit mehr als 600.000 Menschen auf der Straße. In Baden-Württemberg sind es laut Sozialministerium in Stuttgart mehr als 75.000.

Als Gründe nennt die Geschäftsführerin der Wohnungslosenhilfe, Werena Rosenke, Armut, Wohnungsmangel und Flucht: „Inflation, gestiegene Kosten und steigende Mieten belasten einkommensschwache Haushalte in Deutschland.“

Der scheidende Vorsitzende der Diakonie Baden in Karlsruhe, Urs Keller, spricht von „verdeckter Armut“. Es gebe immer mehr Menschen, die gerade so noch über die Runden kommen, die Wohnungsnot fresse sich in die Mittelschicht hinein.

Konkrete Kälte- und Winterhilfen leisten diakonische Einrichtungen der Diakonie Baden vor Ort in Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Freiburg, dem Ortenaukreis und Pforzheim. Zahlen, wie viele Menschen die Hilfen im vergangenen Winter in Anspruch nahmen, werden aktuell noch erhoben, teilt die Diakonie Baden mit. Bedingt durch die sich verschärfende Osteuropapolitik in Deutschland werde die Nachfrage nach Wärmehilfen zunehmen.

Es sei davon auszugehen, dass bei leer werdenden kommunalen Kassen alle sozialen Hilfen sich auf die gesetzlichen Mindestanforderungen beschränken würden. Die finanziell schwächsten Menschen seien künftig umso mehr auf die Hilfen der kirchlichen und diakonischen Träger angewiesen, lautet das Fazit der Diakonie Baden. (2459/01.11.2024)