Europa rückt nach rechts. Und Brandenburg auch. Die AfD wird zweitstärkste Kraft in Europa und stärkste in fast allen neuen Bundesländern. In Brandenburg gewinnt sie die Kommunalwahlen. Menschenfeindliche Parolen haben viele Wählerinnen und Wähler gefunden. Viel zu viele. Demokraten können es nicht fassen.
Haben die, die bedenkenlos denen eine Stimme geben, die andere ausgrenzen, unseres Landes verweisen wollen, aus der Vergangenheit nichts gelernt? Wie können sie Politikern glauben, die nicht nur mit Slogans wie „Sophie Scholl hätte AfD gewählt“ die Wirklichkeit ins Gegenteil verkehren? Die junge Widerstandskämpferin und ihr Bruder, beide von den Nazis ermordet, haben gegen Rechtsextremismus und Kriegslogik gekämpft.
Am Glascontainer heute Morgen klebt ein kleines Plakat: „Heute sind wir tolerant, morgen fremd im eigenen Land“. So Ängste zu schüren gegen menschenfreundliche, auch unsere christlichen Werte, macht sprachlos. Aber sprachlos dürfen wir nicht sein. Ganz im Gegenteil. Ein Bespiel dafür waren die Christlichen Begegnungstage am vergangenen Wochenende in Frankfurt (Oder) und Słubice.
Der Glaube eint die Kirchen in Ost- und Mitteleuropa
Grenzüberschreitend besetzte Podien gaben ein beredtes und berührendes Zeugnis von Zusammengehörigkeit der Kirchen und Menschen in Europa und darüber hinaus. Posaunenchöre und Chöre klangen und sangen sich von diesseits und jenseits des Grenzflusses Oder zu: „Nichts kann uns trennen“, auch wenn wir verschieden sind. Der Glaube eint die Kirchen in Ost- und Mitteleuropa. Bänder mit der Losung leuchten in blau, gelb, sandfarben auch am Tag danach an manchem Handgelenk. Ein verbindendes Band.
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Das klang so ganz anders als die Botschaft der AfD, die nun vorschnell an einen Sieg glaubt mit Parolen wie: Ausländer raus. Deutschland zuerst. Nein, Solidarität mit Schutzsuchenden aus der Ukraine, aus Syrien, Afghanistan, aus allen Teilen der Welt ist das Gebot der Stunde. Aber auch mit den Menschen hierzulande. Immer wieder rufen das Podiumsgäste auf Bühnen und im Audimax der über 500 Jahre alten Universität Viadrina ins Publikum. Betonen, dass Christinnen und Christen eine menschenfreundliche Botschaft haben: Alle Menschen sind gleich, sind Gottes Ebenbilder, haben die gleiche Würde, verdienen jeder und jede Respekt. Deshalb leben wir Toleranz.