Der NABU-Landesverband Hessen empfiehlt, auch an Fasching auf Nachhaltigkeit zu achten. Beispielsweise sollte das eigene Kostüm kein „Last-Minute-Billigprodukt sein, das nach den tollen Tagen im Müll landet“, teilten die Naturschützer am Dienstag in Wetzlar mit. Kostüme würden demnach „meist billig und unter fragwürdigen Bedingungen für Mitarbeitende und Umwelt produziert, über weite Strecken transportiert und enthalten viele bedenkliche Stoffe“. Eine verantwortungsvolle Alternative sei es, sich ein Kostüm zu leihen, zu tauschen, gebraucht zu kaufen oder mit dem zu arbeiten, was im heimischen Kleiderschrank zu finden ist.
„Dazu gibt es inzwischen jede Menge großartige Ideen und Anleitungen im Netz“, sagte Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Ein langer Rock etwa könne sich mit Accessoires und dem richtigen Styling kombiniert in ein Kostüm für eine Piratin, Hexe oder mittelalterliche Bäuerin verwandeln.
Der Landesverband wies außerdem darauf hin, dass Billigschminke umweltschädliche und für die Haut bedenkliche Stoffe enthalte. Besser sei es, auf zertifizierte Naturkosmetik zu setzen. Glitzereffekte fürs Gesicht bestünde laut NABU aus Plastikteilchen, die sich als Mikroplastik über das Abwasser in der Umwelt anreicherten: „Glitzerteilchen sollten daher auf keinen Fall einfach abgewaschen, sondern mit einem Papiertuch abgeschminkt und im Restmüll entsorgt werden.“
Weiter heißt es, dass Konfetti, Einweg-Partyhütchen und Luftschlangen eine langfristige Belastung für die Umwelt seien. „Leider werden sie auch immer wieder von Wildtieren gefressen und führen dann zum qualvollen Tod, also bitte nicht einfach in der Gegend verteilen, sondern lieber darauf verzichten oder auf abbaubare Konfettialternativen aus pflanzlichen Materialien zurückgreifen“, empfiehlt der NABU.
Häufig unterschätzt sei darüber hinaus das Störungspotential von lauter Musik. „Denn Trillerpfeifen, brummende Bässe und laute Musik stören nicht nur die Nachbarn, sondern können auch für Wildtiere schnell zu einer enormen Belastung werden“, so die Naturschützer.