Anlässlich des Picasso-Jahres präsentiert das Museum Ludwig ab Samstag den Grafik-Zyklus „Suite 156“ im Dialog mit einem Werk der afghanischen Künstlerin Kubra Khademi. Die Ausstellung „Sammlungspräsentation: Pablo Picasso Suite 156 mit Kubra Khademi“ ermögliche 50 Jahre nach dem Tod des Künstlers neue Perspektiven auf sein Werk, erklärte Museumsdirektor Yilmaz Dziewior anlässlich der Ausstellungs-Präsentation am Freitag.
Picassos „Suite 156“ umfasst 155 Radierungen aus den Jahren 1968 bis 1972. Es handelt sich um den letzten druckgrafischen Zyklus des Künstlers. Im Fokus stehen erotische Themen, für deren Darstellung Picasso auf Vorbilder und Sujets der westlichen Kulturgeschichte zurückgriff.
Die Ausstellung, die bis zum 4. Februar zu sehen ist, erweitert Picassos Werk durch eine Serie von Gouachen von Kubra Khademi um weibliche Perspektiven. Die 1989 geborene afghanische Künstlerin hat sich mit Picassos Grafik-Zyklus beschäftigt und visualisiert in ihren Gemälden die weibliche Sicht auf erotische Themen. Khademi lebt im Exil in Frankreich.
Ergänzt wird Picassos Werk zudem durch Grafiken und Textbeiträge aus dem feministischen Magazin „Le torchon brûle“, das 1970 von Pariser Aktivistinnen und Künstlerinnen gegründet wurde. Sie entstanden in der gleichen Zeit, in der Picasso in seiner Wahlheimat Frankreich den Grafikzyklus schuf.
Das Museum Ludwig verfügt nach eigenen Angaben weltweit über die drittgrößte Sammlung von Werken Pablo Picassos (1881-1973). Die „Suite 156“ ist Teil der Sammlung, ist aber nun erstmals komplett im Museum Ludwig zu sehen.