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Münsteraner Klinikdirektor schreibt Doktorarbeit über Religiostät von Menschen in Notlagen

MÜNSTER – Der Münsteraner Medizinprofessor und Klinikdirektor Gereon Heuft hat nun auch einen Doktortitel in Theologie erworben. In seiner aktuellen Promotion sei der Arzt der Frage nachgegangen, ob Menschen durch körperliche oder psychische Not religiöser würden, erklärte das Uniklinikum Münster. Der Direktor der Uniklinik für Psychosomatik und Psychotherapie habe von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster nun für seine Doktorarbei die Bestnote „summa  cum laude“ erhalten.
Ein Ergebnis der Studie ist den Angaben zufolge, dass Patienten unter zunehmendem Leidensdruck nicht automatisch religiöser werden. Religiöse Einstellungen könnten für die Patienten eine Kraftquelle sein. Ebenso könnten sie aber auch aus der Lebensgeschichte heraus zum Problem werden. Umgekehrt seien auch manche nicht religiös gebundene Patienten an religiösen Fragen interessiert, erläuterte Heuft. Ausgangspunkt der theologischen Doktorarbeit sei die Beobachtung im Klinikalltag gewesen, dass sich schwer körperlich Kranke immer häufiger selber ablehnten und einen „selbstbestimmten Tod“ idealisierten. Für seine Doktorarbeit befragte der Mediziner rund 1300 Patienten und verglich die Antworten mit einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe.  epd