Mindestens 14 Menschen sind beim Uferbruch eines Gletschersees im indischen Nord-Sikkim ums Leben gekommen. Mehr als 102 Personen würden noch vermisst, berichteten indische Medien am Donnerstag. Das Wasser des Süd-Lhonak-Sees habe in den Gebieten unterhalb des Sees zu sturzflutartigen Überschwemmungen geführt und schwere Schäden an der Infrastruktur verursacht. Nach Angaben der indischen Behörde für Meteorologie hätten starke Regenfälle den Pegel des Süd-Lhonak-Sees so stark steigen lassen, dass die Ufer dem Druck der Wassermassen nicht mehr standgehalten hätten.
Experten führen die Katastrophe auch auf den Klimawandel zurück. Seit einigen Jahren weisen zahlreiche Studien darauf hin, dass der Süd-Lhonak-See aufgrund der Gletscherschmelze im Himalaja schnell an Größe zunimmt. Die Wissenschaftler warnten seit langem vor der Gefahr einer Ausbruchsflut (Glacial Lake Outburst Flood, GLOF) des Süd-Lhonak-Sees. Die zunehmende Schmelze von Gletschern und GLOF-Ereignissen waren auch eine der Ursachen für die Jahrhundertflut zwischen Juni und Oktober 2022 in Pakistan.