Thüringen will mehr Bauernhöfe als außerschulische Lernorte gewinnen. Das geplante Projekt ermögliche es Kindergärten und Schulen im gesamten Freistaat, landwirtschaftliche Betriebe zu besuchen, Nutztiere kennenzulernen und Landmaschinen im Einsatz zu sehen, teilte das Landwirtschaftsministerium am Donnerstag in Erfurt mit. Ziel sei, Wissen zu vermitteln, Vorurteile abzubauen und Interesse für die sogenannten Grünen Berufe zu wecken.
Die Landwirtschaft spielt laut Ministerin Colette Boos-John (CDU) eine zentrale Rolle für die Ernährungssicherheit und den Umweltschutz in Thüringen. Zudem sei sie eine Branche, die ein anspruchsvolles und forderndes Arbeitsumfeld biete. Mit dem direkten Kontakt zu Landwirten soll das Projekt den Kindern und Jugendlichen nahebringen, wie viel Wissen, Arbeit und Verantwortung in den fertig produzierten Lebensmitteln steckt.
Das Ministerium unterstützt über das 2019 gestartete Projekt bereits 60 Betriebe als außerschulische Lernorte. Insgesamt seien für den Aufbau dieser Strukturen bisher rund 350.000 Euro an Fördermitteln bereitgestellt worden, sagte die Ministerin.
In einem nächsten Schritt soll den Angaben zufolge ein engmaschiges Netzwerk von landwirtschaftlichen Lernorten in ganz Thüringen entstehen. Gedacht sei sowohl an Betriebe der konventionellen als auch der ökologischen Landwirtschaft.
Hierfür solle mit verschiedenen Partnern eine Trägerstruktur aufgebaut werden, die das Vorhaben umsetzt. Dafür stelle das Land zusätzlich bis zu 300.000 Euro zur Verfügung, kündigte Boos-John an.