Sachsen hat 2023 mehr Flüchtlinge aufgenommen als in den Vorjahren. Insgesamt seinen 23.132 Asylsuchende in den Aufnahmeeinrichtungen des Freistaates Sachsen registriert worden, teilte die Landesdirektion Sachsen am Dienstag in Dresden mit. Damit war die Zahl der Zugänge höher als im Jahr 2022 (18.474 Personen) und auch als in den Jahren 2016 bis 2021. Zusätzlich seien nach Sachsen im vergangenen Jahr 6.762 Flüchtlinge aus der Ukraine gekommen, 2022 waren es rund 16.700 Ukrainerinnen und Ukrainer in den Aufnahmeeinrichtungen.
Wegen der steigenden Zugangszahlen, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte über die polnisch-deutsche und tschechisch-deutsche Grenze, sei die Kapazität der drei sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen 2023 auf mehr als 9.000 Plätze ausgebaut worden. Zuvor waren es rund 7.700. Zeitlich befristet sei eine Notunterkunft im Dresdner Stadtteil Prohlis bezogen worden. Weitere Maßnahmen waren laut Landesdirektion eine verdichtete Belegung in bestehenden Einrichtungen und der Einsatz von Zelten.
2023 kamen die meisten Flüchtlinge aus Syrien, Venezuela, der Türkei und Afghanistan. 841 abgelehnte Asylbewerber seien aus Sachsen abgeschoben worden, darunter laut Landesdirektion 272 Straftäter. Zum Jahresende 2023 hätten rund 17.000 Asylbewerber im Verfahren und rund 13.000 vollziehbar Ausreisepflichtige in Sachsen gelebt sowie knapp 60.500 ukrainische Schutzsuchende.
Aufgrund aktuell rückläufiger Belegungszahlen würden temporäre Notkapazitäten vorläufig außer Betrieb genommen, hieß es. Dies betreffe vor allem Plätze in Zeltunterkünften.