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Mali: Tote bei Drohnenangriff auf neu gegründete Rebellenbewegung

In Mali sind bei einem Drohnenangriff mehrere Mitglieder einer neu gegründeten Rebellenkoalition getötet worden. Der Angriff in der östlichen Ortschaft Tinzaouatène habe sich einen Tag nach der Gründung der „Front de Libération de l’Azawad“ (FLA) ergeignet, berichtete der französische Sender RFI am Montag unter Berufung auf eine FLA-Erklärung. Die Separatisten machen das Militär dafür verantwortlich.

Bei der FLA handelt es sich um einen Zusammenschluss aus fünf Gruppen, die sich für die Unabhängigkeit von „Azawad“ einsetzen, wie sie einen Teil der nördlichen Gebiete des Landes nennen. Seit Jahrzehnten kämpfen bewaffnete Gruppen für die Loslösung des Gebietes, das nie komplett unter staatlicher Kontrolle war. Zuletzt gab es 2012 eine Tuareg-Rebellion, die zu einem
Krieg führte. Spannungen und Gewalt im Norden des Landes halten bis heute an. Zu den Separatisten kommen islamistische Terrorgruppen, die den Konflikt und die Frustration für sich nutzen.

Das malische Militär, das das Land seit Putschen 2021 und 2022 regiert, verübt immer wieder Drohnenangriffe mit dem Ziel, gegen Terroristen vorzugehen. Dabei geraten jedoch immer wieder Zivilistinnen und Zivilisten zwischen die Schusslinien. Das Militär hat die Putsche mit der schlechten Sicherheitslage gerechtfertigt und der gewählten Regierung Versagen im Kampf gegen den Terror vorgeworfen. Doch die Situation für die Bevölkerung hat sich seitdem weiter verschlechtert.