Mit einer Mahnwache vor der Brennelementefabrik im emsländischen Lingen wollen Anti-Atomkraft-Gruppen am Montag (19. August) gegen eine neuerliche Uranlieferung aus Russland demonstrieren. Für denselben Tag sei auf den einschlägigen Marine-Websites die Ankunft des russischen Uranschiffs Baltiyskiy-202 im Hafen von Rotterdam angekündigt, teilten mehrere Initiativen am Freitag mit. Dieser Hafen diene als Umschlagplatz für russisches Uran, das ungeachtet des russischen Angriffs auf die Ukraine zur Brennelementefabrik Lingen geliefert werde.
Zugleich würden über Rotterdam Lingener Brennstäbe via Russland nach Kasachstan exportiert, hieß es weiter. Die Urantransporte sollen Teil einer Kooperation des französischen Atomkonzerns Framatome mit dem russischen Atomkonzern Rosatom sein – Framatome ist Betreiber der Brennelementefabrik.
„In Deutschland sollte sich jedermann klar darüber sein, dass Rosatom ein offensiv auftretender Konzern ist, der im Auftrag des Kremls die geostrategischen Interessen Russlands umsetzt“, erklärte Vladimir Slivyak, Ko-Vorsitzender der russischen Umweltorganisation Ecodefense und Träger des Alternativen Nobelpreises. „Framatome öffne durch seine Aktivitäten im Emsland russischer Spionage und Sabotage im Atombereich Tür und Tor.“