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Magdeburger Bischof ruft zur Versöhnung auf

Der Magdeburger katholische Bischof Gerhard Feige hat dazu aufgerufen, die christliche Fastenzeit zur Versöhnung zu nutzen. „Die österliche Bußzeit lädt dazu ein, uns und unsere Lebenshaltungen zu reflektieren, manches zu relativieren und nicht an Vergangenem zu haften“, schreibt er in seinem Fastenhirtenbrief, der am Montag in Magdeburg veröffentlicht wurde. Stattdessen gelte es, sich für Neues zu öffnen und Brücken zu bauen.

Am kommenden Mittwoch beginnt nach christlichem Brauch die 40-tägige Fastenzeit. Der Hirtenbrief wird traditionell am Sonntag nach Aschermittwoch in den Gottesdiensten verlesen.

Angesichts der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen sei Versöhnung dringend nötig, schreibt Feige weiter. Krisen und Konflikte wie die Corona-Pandemie, „klimatisch bedingte Katastrophen“, Kriege sowie Flucht und Migration, aber auch zunehmende autoritäre Tendenzen hätten nicht nur die Gesellschaft verunsichert, sondern auch sehr persönliche Spuren hinterlassen.

„Zunehmend kommt es dabei zu Konfrontationen und Polarisierungen, werden Wahrheiten geleugnet, machen Verschwörungsmythen die Runde, erklärt man Andersdenkende zu Feinden“, beklagt der Magdeburger Bischof. Auch in der Kirche habe sich die Situation zugespitzt.

Für Versöhnung sind laut Feige Kompromisse notwendig. Wenn es jedoch um grundsätzliche Werte wie die gottgewollte Würde eines jeden Menschen oder Gerechtigkeit und Barmherzigkeit gehe, wäre es laut Feige ein „himmelschreiendes Unrecht“, sich zu versöhnen. Hier sei auch weiterhin eine klare Haltung vonnöten, betont der Bischof.