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LWL startet interaktive Touren von Bodenkdenkmalen

Die verborgene Geschichte von drei Bodenkdenkmälern in der Region Ostwestfalen-Lippe soll durch interaktive Touren erlebbar werden. Die speziellen Touren gibt es für die mittelalterliche Falkenburg bei Detmold, für den Max-Clemens-Kanal des 18. Jahrhunderts zwischen Münster und Rheine sowie für das Heerestanklager aus dem Zweiten Weltkrieg in Herbram-Wald in Lichtenau, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag in Münster mitteilte.

Mit 3D-Modellen, 360 Grad-Panoramen, Videos, Bildern und Animationen könne so die Geschichte verschiedener Epochen erkundet werden, erklärte der LWL. Auch ein Gebärdensprachvideo und ein einführender Text in Leichter Sprache würden angeboten. Die Touren sind über je eigene Links von der Homepage der LWL-Archäologie für Westfalen zu erreichen und können auch über das Smartphone genutzt werden, wie es hieß.

Im geheimen Heerestanklager in Herbram-Wald bei Lichtenau wurden den Angaben zufolge im Nationalsozialismus zwischen 1938 und 1945 Treibstoffe gelagert und an Kriegsschauplätze des Zweiten Weltkriegs geliefert. Bei der Ende des 12. Jahrhunderts gebauten Falkenburg bei Detmold würden durch ein 3D-Modell der rekonstruierten mittelalterlichen Gebäude die mittelalterlichen Lebenswelten auf der Burg greifbar, hieß es. Der 1724 auf Geheiß des Fürstbischofs Clemens-August I. erbaute Max-Clemens-Kanal war den Angaben zufolge bis 1840 in Betrieb. Seine Hafenanlagen, Schleusen und Brücken seien heute jedoch verschwunden und das Kanalbett teilweise verschüttet.

Das Angebot biete Gelegenheit, die Funktion, Arbeitsergebnisse und Methoden der LWL-Archäologie aufzuzeigen, erklärte der Direktor der LWL-Archäologie, Michael Rind. Die digitale Anwendung soll künftig durch weitere Bodendenkmäler aus ganz Westfalen erweitert werden.