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Luther-Figur von Playmobil ohne „ENDE“

FRANKFURT A.M. – Der Streit um die Playmobil-Figur „Martin Luther“ ist beigelegt. In der nächsten Auflage werde das Wort „ENDE“ auf der von dem Männchen aufgeschlagenen linken Bibelseite entfallen, sagte der Koordinator für die Reformationsdekade in der bayerischen Landeskirche, Pfarrer Christian Düfel. Die geänderte Variante werde ab Ende März kommenden Jahres vertrieben, kündigte die Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg an. Die Spielfigur hält in der rechten Hand eine Feder, in der linken die aufgeschlagene Heilige Schrift. Auf der linken Bibelseite steht: „Bücher des Alten Testaments ENDE“, auf der rechten Seite: „Das Neue Testament übersetzt von Doktor Martin Luther“.
Das Wort „ENDE“ hatte unter anderem Widerspruch des jüdischen Frankfurter Erziehungswissenschaftlers Micha Brumlik und des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung hervorgerufen. Brumlik hatte in einem Zeitungsbeitrag kritisiert, dass die Figur das Alte Testament, also die Hebräische Bibel, für beendet und überwunden darstelle. Kirchenpräsident Jung sagte vor der hessen-nassauischen Kirchensynode, auch ihn irritiere das Wort „Ende“. Es könne so verstanden werden, dass das Alte Testament durch das Neue Testament abgelöst und damit abgewertet werde. epd