Artikel teilen:

Leopold-Lucas-Preis für US-Historiker David Nirenberg

Es ist ein hochdotierter Preis der Universität Tübingen. Geehrt werden Personen, deren Werk den Gedanken der Toleranz fördert. 2024 geht die Auszeichnung an den in Princeton lehrenden US-Professor David Nirenberg.

Der US-amerikanische Historiker David Nirenberg erhält den mit 50.000 Euro dotierten Leopold-Lucas-Preis. Die Universität Tübingen würdigt damit seine Forschungen zum Verhältnis von Judentum, Christentum und Islam im Mittelalter und in der Gegenwart, wie die Hochschule am Montag mitteilte. Nirenberg ist Direktor am Institute for Advanced Study an der Princeton University im US-Bundesstaat New Jersey. Die Preisverleihung findet am 14. Mai im Festsaal der Universität Tübingen statt.

Der Preis ehrt Personen, “deren wissenschaftliches Werk die Beziehungen zwischen Menschen und Völkern fördert und sich um die Verbreitung des Toleranzgedankens verdient macht”. Die Evangelisch-Theologische Fakultät vergibt die Auszeichnung im Namen der Universität. Gestiftet wurde der Preis von Franz Lucas zur Erinnerung an seinen von den Nationalsozialisten ermordeten Vater und Rabbiner Leopold Lucas (1872-1943). Zu den Preisträgern gehören die früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck und Richard von Weizsäcker, der Theologe Karl Rahner oder der Dalai Lama. 2023 wurde der Judaist Peter Ochs ausgezeichnet.

Der mit 20.000 Euro dotierte Leopold-Lucas-Preis für Nachwuchswissenschaftler geht 2024 an den katholischen Theologen Jan Niklas Collet. Er erhält die Auszeichnung für seine Dissertation zur Befreiungstheologie und ihrer Wirkung in Europa. Collet leiste damit “innovative theologische Grundlagenarbeit”. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Katholische Theologie der TU Dortmund.