Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig präsentiert erstmals eine Ausstellung zu den Umbrüchen in den 1990er Jahren. Mit rund 400 historischen Zeugnissen werde der Bogen von der friedlichen Revolution im Herbst 1989 bis zum Ende der 1990er Jahre in Leipzig gespannt, teilte das Museum am Dienstag in Leipzig mit. Unter dem Titel „Zwischen Aufbruch und Abwicklung“ sei von Mittwoch an eine kulturhistorische Schau mit Fotografien, Plakaten und Erinnerungsstücken sowie Film- und Hörbeiträgen zu erleben.
Ein gestalterisches Mittel ist nach Museumsangaben ein Baugerüst, das stellvertretend für den Aufbruch in Ostdeutschland nach 1990 stehe und die Schau in die sechs Themenbereiche „Anstöße“, „Aufbrüche“, „Alltag“, „Arbeit“, „Aufarbeitung“ und „Aufschwung“ strukturiert. Die Ausstellung ist bis zum 7. September 2025 im Haus Böttchergässchen des Stadtgeschichtlichen Museums zu sehen.
Zu den Exponaten zählen demnach persönliche und kollektive Erinnerungsstücke. Dargestellt werden laut Museum „das Kommen, Gehen und Bleiben in einer Stadt, die für manche Lebensperspektiven bot, die andere schon verloren hatten“, hieß es. Acht Zeitzeuginnen und Zeitzeugen verschiedenen Alters kämen zu Wort.
Das umfangreiche Begleitprogramm wolle den Dialog mit Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen anstoßen, so das Museum. Es sei „darüber zu sprechen, was von den 90ern heute geblieben ist“. In einem Forum mit dem Titel „Freiraum“ sei auch Platz für persönliche Geschichten. Es bleibe eine zu klärende Frage, wie die 90er Jahre bei den Menschen und im Stadtbild fortwirkten.