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Leben aus der Hoffnung

EKD-Ratsvorsitzender sprach über seine „Kraftquelle“ Frömmigkeit

BERLIN –  Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat die Debatte um die Sterbehilfe begrüßt. Sie werde „ernsthaft und fundiert“ geführt, sagte Bedford-Strohm beim Johannis-Empfang der evangelischen Kirche in Berlin.
Unabhängig davon, welches Gesetz im Herbst vom Bundestag beschlossen werde, habe die gesellschaftliche Auseinandersetzung bereits zu einem breiten Konsens darüber geführt, „dass wir als Gesellschaft genügend Geld in die Hand nehmen müssen, um Menschen am Lebensende durch gute palliativmedizinische Versorgung und seelische Betreuung ein würdiges Sterben zu ermöglichen“, sagte der bayerische Landesbischof.
Bedford-Strohm sprach in seiner ersten Rede als EKD-Ratsvorsitzender in der Hauptstadt unter dem Titel „Ich danke Gott und freue mich“ über Gottvertrauen in unruhigen Zeiten. Im Angesicht von Krisen, Kriegen und vielfachem Leid berge die traditionelle christliche Frömmigkeit eine große Kraftquelle, sagte er. Dies gelte nicht nur für den einzelnen Gläubigen, sondern für die Gesellschaft im Ganzen. Wer aus Gottvertrauen lebe, lebe aus der Hoffnung. Er lasse sich vom Leid anderer berühren, aber nicht lähmen.
Zum Johannisempfang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin waren auch Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) geladen. Die Veranstaltung auf dem Gendarmenmarkt mit einem Festakt in der Französischen Friedrichstadtkirche ist alljährlich ein Treffen prominenter Vertreter der evangelischen Kirche mit Politikern aus Bundesregierung und Bundestag sowie Repräsentanten anderer Kirchen und Religionsgemeinschaften. Am Gendarmenmarkt befindet sich die Dienststelle des EKD-Bevollmächtigten in Berlin und Brüssel, Martin Dutzmann. epd