Anlässlich des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Hannover hat der niedersächische Landtag am Donnerstagabend eine Resolution zur Bedeutung der Kirchen in Niedersachsen verabschiedet. Darin unterstreicht das Parlament den Beitrag der Kirchen für die demokratische Kultur und begrüßt die finanzielle und ideelle Unterstützung des Kirchentages durch das Land. Gegen den Antrag der Fraktionen von SPD, Grünen und CDU stimmten die AfD-Fraktion sowie der fraktionslose Abgeordnete Jozef Rakicky (Werteunion, bis 2024 AfD).
Mit der Resolution wird die Landesregierung unter anderem aufgefordert, die evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer weiterhin verstärkt in den politischen Dialog um Zukunftsfragen einzubeziehen und den interreligiösen Dialog und die Ökumene in ganz Niedersachsen zu stärken.
In Zeiten gesellschaftlicher Spaltung brauche es die starke Stimme der Kirche, sagte der religionspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Thore Güldner: „Stimmen die Orientierung bieten, die Brücken bauen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt verteidigen.“ Daher begrüße er es, dass sich die Kirchen in den letzten Monaten immer wieder auch an tagespolitischen Debatten beteiligten.
Björn Thümler (CDU) hingegen plädierte für eine „gesunde Staatsferne der Kirchen“ und monierte, dass die Resolution vor allem gesellschaftspolitische Themen betone. „Wir brauchen keine Reduzierung der Kirchen zu einer NGO“, sagte der Abgeordnete, der auch Mitglied der oldenburgischen Landessynode ist. Der säkulare Staat tue jedoch gut daran, die Kirchen bei der Vermittlung des Glaubes als ihrem „Kernauftrag“ zu unterstützen.