Detmold (epd). Die Lippische Landeskirche nimmt Strukturreformen und den Ukraine-Krieg in den Blick. Auf der Landessynode, die am 10. und 11. Juni in Detmold tagt, werde er über den Krieg und die Auswirkungen auf die Arbeit der Landeskirche und ihren Partnerkirchen sprechen, kündigte Landessuperintendent Dietmar Arends am Freitag in Detmold an. Viele Gemeinden und die Diakonie engagierten sich in Lippe bei der Versorgung von Ukraine-Flüchtlingen. Zudem solle darüber debattiert werden, ob mit Blick auf den russischen Angriffskrieg die evangelische Friedensethik verändert werden müsse.
Auf sinkende Mitgliederzahlen und Einnahmen will die Lipppische Landeskirche mit Strukturreformen reagieren. Den 57 Synodalen liegt ein Gesetzentwurf für ein Kooperationsgesetz vor, das den rechtlichen Rahmen für die Zusammenarbeit regeln soll. Damit sollen pfarramtliche Verbindungen, Kooperationen und gegenseitige Entlastungen gefördert werden. Angesichts kleiner werdender Gemeinden könne nicht mehr jede Gemeinde alles selbst machen, sagte der Juristische Kirchenrat Arno Schilberg. Viele Bereiche, wie Kindertagesstätten oder Diakonieverbände könnten jedoch gemeinsam mit Partnern betrieben werden.
Debattiert werden soll zudem über die Möglichkeit, in den Gemeinden in sogenannten interprofessionellen Teams zusammenzuarbeiten. Damit sollen unter anderem die Pfarrerinnen und Pfarrer entlastet werden.
Schwerpunktthema der Frühjahrstagung der Landessynode ist die «Mitgliederorientierung». Die Landeskirche wolle ihre Kirchengemeinden darin unterstützen, den Herausforderungen im Blick auf die Zukunft zu begegnen und Menschen für Glauben und Kirche anzusprechen, hieß es. Dabei gehe es darum, die Vielfalt der rund 145.000 Gemeindemitglieder wahrzunehmen und diese zu gestalten.
Die Landessynode ist das höchste Leitungsgremium der lippischen Kirche. Sie tagt regulär zweimal pro Jahr. Wegen der Pandemie hatten die vergangenen Synoden zum Teil als Online-Konferenzen stattgefunden.