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Landesregierung legt Kinderschutzbericht vor

Thüringen will den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt mit umfangreichen Präventionsangeboten ausbauen. Es gehe vor allem darum, Situationen und Räume zu identifizieren, in denen eine mögliche Gefährdung für Kinder besonders hoch sei, sagte der Thüringer Landesbeauftragte für Kinderschutz, Winfried Speitkamp, am Dienstag in Erfurt. Bei der Vorstellung seines Jahresberichts fügte er hinzu, dafür entwickele das Land spezielle Schutzkonzepte.

Ziel sei es, Kindern und Jugendlichen das Gefühl der Sicherheit zu geben, wo immer sie mit ihnen unbekannten Erwachsenen zusammenkommen. Dafür arbeite das Land mit Vereinen und Ehrenamtlichen zusammen. Einen breiten Raum nehme aber auch der Schutz von Kindern im Internet ein. So sei eine Schulung für Schulklassen entwickelt worden, die bereits an 42 Projekttagen durchgeführt worden sei. Insgesamt sollten damit 10.000 Schülerinnen und Schüler erreicht werden.

Für einen geplanten Landesbetroffenenrat für Kinderschutz werden laut Speitkamp weiterhin Mitglieder gesucht. Das Gremium solle 2024 seine Arbeit aufnehmen und mit Expertinnen und Experten besetzt werden, die in ihrer Jugend von sexualisierter Gewalt betroffen gewesen seien. Die Mitglieder sollen die Verwaltungen auf mögliche Gefahren hinwiesen. „Der Betroffenenrat ist kein Gremium, dass auf die Behörde hört, sondern die Behörden wollen Hinweise und Anregungen erhalten“, so der Beauftragte.

Jedes siebte Kind in Deutschland war laut Speitkamp in seiner Jugend mindestens einmal von sexualisierter Gewalt betroffen. In jeder Schulklasse seien das etwa zwei bis drei Kinder.