Das “Friedenscafe” der Immanuelkirche in Kassel ist mit dem erstmals vergebenen Engagementpreis der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ausgezeichnet worden. Die Initiative habe den mit 2.000 Euro dotierten ersten Platz für ihre “vorbildliche Integrationsarbeit” gewonnen, teilte die Landeskirche am Montag mit. Katrin Wienold-Hocke, Pröpstin im Sprengel Kassel, sprach von einem “beispielgebenden und hoffnungsstiftenden” Engagement.
Das “Cafe Mir – Friedenscafe” an der Immanuelkirche wurde nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Frühjahr 2022 eingerichtet. Seither helfen dort russisch- und ukrainischsprachige Ehrenamtliche bei behördlichen Fragen, Spracherwerb, Arztbesuchen oder Wohnungssuche und bieten seelsorgliche und psychologische Betreuung an. Zweimal pro Woche kommen demnach jeweils rund 70 Geflüchtete zur Immanuelkirche, von denen inzwischen viele selbst zu ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern geworden seien.
Mit dem neuen Preis soll “die motivierende Vielfalt kirchlichen Engagements” aufgezeigt und gewürdigt werden. Die Auszeichnung soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden.
Auf den mit 1.500 Euro dotierten zweiten Platz wählte die Jury die Nachbarschaftshilfe im Ort Linsengericht im Main-Kinzig-Kreis. Engagierte Leute im Alter von 27 bis 80 Jahren, die von der dortigen evangelischen Kirchengemeinde und der Ortsgemeinde unterstützt werden, helfen Alleinlebenden bei Gartenarbeit oder Einkauf und begleiten “Menschen, die sonst einsam wären”.
Auf den mit 1.000 Euro dotierten dritten Platz kam das “Projekt Passionsteppich” in der Marburger Elisabethkirche. Gemeindeglieder und Gäste der Elisabethkirche hatten Stoffe gespendet und in der Passionszeit an einem Webstuhl einen 48 Meter langen Teppich gewebt. Dieser wurde bei der Lesung des Evangeliums am Palmsonntag aus dem Kirchenschiff hinausgerollt. Auch Schulklassen, Kita- und Pfadfindergruppen, eine Demenzwohngruppe und Menschen mit Behinderungen hätten an der Aktion mitgewirkt.