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Landesgemeinde feiert Chanukka

Mit Freunden und Unterstützern aus Politik und Gesellschaft hat die jüdische Landesgemeinde Thüringen am Samstag das Lichterfest Chanukka begangen. Das gemeinsame Fest bezeuge die wachsende Normalität jüdischen Lebens im Freistaat, sagte der Gemeindevorsitzende Reinhard Schramm laut Redemanuskript in seiner Begrüßung. Er hoffe auf ein erweitertes Unesco-Welterbezentrum, auf einen jüdischen Kindergarten und später auf eine jüdische Schule sowie ein Seniorenheim in der Landeshauptstadt, fügte Schramm hinzu.

Zugleich erinnerte er an das „bestialische Pogrom“ der Hamas vom 7. Oktober in Israel und die folgenden Ereignisse auf deutschen Straßen. 85 Jahre nach der Reichspogromnacht sei auf deutschen Straßen zum ersten Mal wieder die Ermordung und Verschleppung von Juden gefeiert worden. In Erfurt sei es zu einem Brandanschlag durch muslimische Antisemiten gekommen. „Dies alles beweist den Irrsinn des Versuchs, internationale und nationale Erscheinungen des Antisemitismus voneinander zu trennen“, sagte Schramm im Beisein von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke).

Schramm forderte ein weltweit entschlosseneres Vorgehen gegen die Terrororganisation Hamas. Zwar werde die erforderliche Entschiedenheit eines vereinten Israels betont, doch habe man die Hamas ansonsten gewähren lassen. Damit sei die Weltgemeinschaft mitschuldig, auch an unschuldigen palästinensischen Opfern im Gazastreifen.

Das achttägige Lichterfest erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im Jahr 164 vor Christus. Es dauert in diesem Jahr vom 7. bis 15. Dezember.