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Landesbund will Hufeisennasen unter die Flügel greifen

Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz LBV will weiterhin die Großen und Kleinen Hufeisennasen in der Frankenalb erhalten. Mithilfe des Projekts „Hilfe für Hufis“ sollen die beiden Fledermaus-Ureinwohner der Frankenalb wieder überlebensfähige Populationen aufbauen, teilte der LBV am Mittwoch mit. Die Große Hufeisennase ist vom Aussterben bedroht, die Kleine Hufeisennase steht als stark gefährdet auf der Roten Liste.

Wegen des hohen Pestizideinsatzes in den 1950er Jahren seien die Bestandszahlen beider Arten eingebrochen, teilte der LBV weiter mit. Die Frankenalb mit ihren Höhlen diene als einer der letzten Zufluchtsorte. Die Kleine Hufeisennase kommt noch in vier Bundesländern vor: in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und am südbayerischen Alpenrand. In der Fränkischen Schweiz lebe nur noch eine sehr kleine Population mit rund 60 Tieren.

Die Große Hufeisennasen habe in ganz Deutschland nur noch eine einzige Kolonie – und zwar in Hohenburg im Südosten der Frankenalb. Diese letzte Wochenstube sei unerlässlich für den Erhalt der Großen Hufeisennase, weil sie deutschlandweit der einzige Ort ist, an dem Jungtiere geboren würden, sagte Projektkoordinatorin Nicole Miller. „Ein Verlust dieses Quartiers würde den Verlust der gesamten Population bedeuten.“

Das Projekt „Hilfe für Hufis“ startete bereits 2023. Es wird unterstützt vom Bayerischen Naturschutzfonds und der Oberfrankenstiftung. Der LBV untersucht, welche vorhandenen Quartiere verbessert werden müssen und wo sich weitere Quartiere der Hufeisennasen befinden. (00/1140/10.04.2024)