In einer Welt voller Spannungen brauchen die Menschen nach Ansicht des bayerischen evangelischen Landesbischofs Christian Kopp die „leise Kraft Gottes mehr denn je“. Der Heilige Geist wirke im Zuhören, im Mitfühlen und mache Mut zum Frieden, sagte Kopp mit Blick auf das kommende Pfingstwochenende (8. und 9. Juni). An Pfingsten feierten Christinnen und Christen Gottes Gegenwart auf der Welt und in jedem Menschen, so der Landesbischof. Es ist eines der drei großen kirchlichen Feste und wird immer 50 Tage nach Ostern gefeiert.
Die Bibel erzähle von diesem Geist Gottes auf unterschiedliche Weise: als Wind, als Feuer, als Atem und als Stimme. Für Christinnen und Christen sei er die „unsichtbare, aber spürbare Gegenwart Gottes mitten im Alltag“, so Kopp. „Der Heilige Geist trägt in der Bibel Namen wie Beistand, Tröster oder Kraft aus der Höhe. Er ist nicht laut, nicht aufdringlich – aber er ist da, und er stärkt Menschen.“
Wer sich vom Geist Gottes berühren lasse, sehe klarer, was wirklich zähle im Leben, sagte der Landesbischof. „Was tut mir gut? Wo braucht mich jemand? Was bringt Frieden?“ Besonders in Zeiten von Krieg und Unsicherheit sei es entscheidend, „die feinen Spuren Gottes im eigenen Leben wahrzunehmen“. „Pfingsten ist kein lautes Spektakel, sondern eine Einladung: zur Offenheit, zur Hoffnung, zum Leben.“ Der Geist zeige sich oft gerade in kleinen Dingen: im Gespräch, das nicht eskaliere, im Besuch bei einem einsamen Menschen, im Gebet ohne viele Worte, im Gefühl der Dankbarkeit für das Leben. (1838/03.06.2025)