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Land plant 200 Plätze für Geflüchtete in Gera

Die ehemalige Frauenklinik des Wismut-Krankenhauses im ostthüringischen Gera-Ernsee soll für die Aufnahme von 200 Asylsuchenden genutzt werden. Seit Oktober 2017 stehe die Immobilie leer, erklärte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Erfurt. Das Objekt könne voraussichtlich im Laufe des Januars ans Netz gehen.

Bereits zwischen 2015 und 2017 sei die frühere Klinik schon einmal zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt worden. Seit Oktober 2017 stehe sie leer. Bis die Sanitäranlagen erneuert seien, sollen im Hof Wasch- und Toilettencontainer aufgestellt werden, sagte Maier. Gera werde die Erstaufnahme in Suhl und gegebenenfalls die Liegenschaft in Hermsdorf kurzfristig und zeitlich begrenzt entlasten. Die landeseigene Liegenschaft solle zunächst ein Jahr lang Geflüchtete beherbergen.

Maier bezeichnete das Migrationsgeschehen als herausfordernd. Täglich erreichten 20 Asylsuchende und weitere 20 Menschen aus der Ukraine den Freistaat und müssten untergebracht werden. Daher prüfe Thüringen derzeit eine Reihe von weiteren Objekten, die zur Aufnahme von Geflüchteten geeignet seien. Entscheidungen hierzu seien mit Ausnahme von Gera noch nicht getroffen worden.

Zugleich kündigte Maier an, die Landesregierung wolle den Kommunen im Freistaat mit der Verabschiedung des Haushalts für 2024 insgesamt 47 Millionen Euro zusätzlich für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung stellen. Insbesondere die Versorgung der ankommenden Menschen aus der Ukraine belaste die kommunalen Haushalte stark.