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Läuse in Thüringen auf dem Vormarsch

In Thüringen breiten sich Kopfläuse aus. Wie aus einer am Mittwoch in Erfurt veröffentlichten Analyse der Krankenkasse Barmer hervorgeht, ist die Zahl der Verordnungen von Läusemitteln in den vergangenen Jahren im Freistaat angestiegen. So erhöhten sich die Verordnungen solcher Präparate für die bei der Kasse versicherten Kinder zwischen 2020 und 2023 von 227 auf 309 Rezepte.

Laut der Landesgeschäftsführerin der Krankenkasse, Birgit Dzuik, bilden die Verordnungszahlen allerdings bei Weitem nicht die Anzahl der Betroffenen ab, da Läusemittel oft selbst bezahlt werden. Gefahr gehe von den Parasiten nicht aus. Dennoch sollte man sie so schnell wie möglich bekämpfen, um Entzündungen zu vermeiden und eine Übertragung zu verhindern.

Das Vorurteil, Läuse hätten mit Unsauberkeit zu tun, sei verbreitet, sagte Dzuik. Es gebe aber keinen Zusammenhang zwischen persönlicher Hygiene und Kopfläusen. Vielmehr begünstigten enge zwischenmenschliche Kontakte, wie sie etwa in Kindergärten und Schulen stattfinden, die Ausbreitung.

Die Therapie bei Lausbefall besteht hauptsächlich aus mehrfachem Auskämmen und Anwendungen von Läusemitteln. Da Kopfläuse regelmäßig Blut saugen müssen, sind sie abseits der Kopfhaut maximal 55 Stunden überlebensfähig. Schlafanzüge, Bettwäsche oder Handtücher sollten mit 60 Grad gewaschen werden. Haarspangen, -gummis und Bürsten können in heißer Seifenlösung gereinigt werden. Kuscheltiere sollten für drei Tage in eine Plastiktüte gepackt und zugeknotet werden. Die Wohnung zu desinfizieren oder Insektizide zu versprühen, ist laut Dziuk nicht nötig.