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KZ-Gedenkstätte: Kreuzweg beschäftigt sich mit inhaftierten Frauen

Der jährlich stattfindende Kreuzweg in der KZ-Gedenkstätte Dachau widmet sich diesmal den vom NS-Regime verschleppten Frauen. Fast 8.000 Frauen seien im Konzentrationslager Dachau und seinen Außenlagern inhaftiert gewesen, teilte das Münchner Erzbistum am Dienstag mit. Beim Kreuzweg, der an diesem Freitag (11. April) um 16 Uhr beschritten wird, werde exemplarisch die Lebensgeschichte von fünf weiblichen Häftlingen aufgegriffen.

Außerdem sprechen die Teilnehmenden des Kreuzwegs an fünf Stationen Gebete, hören Bibeltexte, Kurzmeditationen und die Biografien von fünf Frauen. Darunter seien die Ärztin Ella Lingens, eine NS-Widerstandskämpferin aus Wien, die 1980 von Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet wurde, und Miriam Rosenthal, eine der zahlreichen ungarischen Jüdinnen, die ab 1944 nach Kaufering in ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau verschleppt wurden.

„Das Schicksal der weiblichen Häftlinge im Konzentrationslagerkomplex Dachau ist oftmals nur wenig bekannt“, schreibt die Gedenkstättenseelsorge in ihrer Veranstaltungsankündigung. „Doch in einigen Außenlagern befanden sich sehr viele oder sogar ausschließlich weibliche KZ-Häftlinge.“ Diese seien zum Teil sexualisierter Gewalt ausgesetzt gewesen, wurden Opfer pseudomedizinischer Versuche oder seien zur Prostitution im Lagerbordell gezwungen worden. (1212/08.04.2025)