DORTMUND – Die westfälische Präses Annette Kurschus hat dazu aufgerufen, sich nach der Welle der Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge nicht von einem Stimmungsumschwung entmutigen zu lassen. Es sei merkwürdig, wie schnell sich nach Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft wieder Angst breitgemacht habe, sagte Kurschus vergangenen Sonntag im ZDF-Fernsehgottesdienst in Dortmund. „Wie schnell uns unbehaglich geworden ist. Wie sich sogar Abwehr und Feindseligkeit melden.“
Kurschus zog eine Parallele zwischen der Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland und der Wanderung des Volks Israel durch die Wüste. Die Israeliten hätten die Erfahrung gemacht, dass sie aufeinander angewiesen seien, so die Präses in dem Gottesdienst in der Dortmunder Stadtkirche St. Petri. Zugleich aber hätten sie Angst gehabt, weil sie nicht wussten, was auf sie zukommt.
Viele Menschen hätten die Vorstellung abgelegt, dass man weitermachen könne wie bisher, während ringsum Krieg und Gewalt tobten, und dass man sich abschirmen könne gegen die Not der anderen, sagte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen. epd/UK
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