Erst erlebte er eine Kindheit ohne Bilder, jetzt fasziniert Thomas Hildenbrand mit Skulpturen und anderen Kunstwerken. Die Kunsthalle Schweinfurt widmet ihm nun eine große Ausstellung. Religiöse Anspielungen inklusive.
Holzskulpturen des Triennale-Gewinners von 2021, Thomas Hildenbrand, zeigt die Kunsthalle Schweinfurt ab Mitte Oktober in einer Einzelausstellung. Rund 30 Skulpturen sowie Zeichnungen, Bronzeplastiken und Gemälde sind vom 11. Oktober 2024 bis 25. Januar 2025 unter dem Motto “Grenzüberschreitung – plastisch” zu sehen, wie die Kunsthalle am Donnerstag mitteilte.
Der 1980 geborene Hildenbrand habe “seine eigene, unverwechselbare Bildsprache gefunden”, heißt es in der Ankündigung weiter. Das habe auch etwas mit seiner konfessionellen Prägung zu tun: Der Künstler sei in einem streng evangelischen Haushalt ohne Bilder aufgewachsen, da seine Familie das biblische Gebot “Du sollst dir kein Bild machen” sehr ernst genommen habe. Dies habe seine Sehnsucht nach Bildern verstärkt. Später habe er während seiner Ausbildung eine Begeisterung für Barockskulpturen entwickelt und sei von der Bildwelt der katholischen Kirche geprägt worden.
Im Mittelpunkt seiner Werke stehe die menschliche Figur, heißt es: “der Mensch mit seinen Träumen, Wünschen, Herausforderungen und Fragen”. Die Arbeiten verkündeten dabei aber keine politischen Botschaften und seien offen für unterschiedliche Assoziationen. Eine große Rolle spielten zudem “geflügelte Wesen zwischen Himmel und Erde”.