Ein Kinobesuch im Rollstuhl? Ein Mensch mit Sehbehinderung, der Schauspieler werden möchte? Der Deutsche Kulturrat und der Behindertenbeauftragte wollen sich dafür einsetzen, dass das selbstverständlich wird.
Der Deutsche Kulturrat will sich dafür einsetzen, dass Menschen mit Behinderungen selbstverständlich an Kulturveranstaltungen teilnehmen oder selbst einen künstlerischen Beruf ausüben können. Diese Empfehlungen wollen der Deutsche Kulturrat und der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, am heutigen Montag Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) übergeben. Am Dienstag wird der Tag für Menschen mit Behinderungen begangen.
Gefordert wird etwa, dass Kunst- und Kultureinrichtungen Barrierefreiheit und Inklusion im Leitbild verankern und umsetzen sollen. Dazu gehörten bauliche Zugänglichkeit, aber auch die Barrierefreiheit bei der Programmplanung bis hin zu Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Zudem sollten auch Menschen mit Behinderungen besser gefördert werden, die einen künstlerischen Beruf anstrebten. Eine Verbindlichkeit gibt es für den Aktionsplan nicht. Behindertenverbände fordern seit Jahren, dass eine Barrierefreiheit auch für private Anbieter etwa von Kinos und Theatern oder von Arztpraxen gesetzlich verankert wird.
Ebenso ist am Montag ein geplant, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen Aktionsplan für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen an den Behindertenbeauftragten übergibt. Im Aktionsplan finden sich demnach konkrete Maßnahmen, um Arztpraxen beim Abbau von Barrieren zu unterstützen, barrierefreie Informationen anzubieten oder spezielle Angebote für Menschen mit Behinderungen bereitzustellen.