Eine Ausstellung, ein Gedenkgottesdienst und ein Friedensoratorium: Damit wird im Münchner Liebfrauendom an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren erinnert.
Unter dem Titel “Innenstadt in Trümmern” ist im Münchner Liebfrauendom eine Ausstellung anlässlich des Kriegsendes vor 80 Jahren zu sehen. Vom 24. Januar bis 9. Mai werden historische Aufnahmen gezeigt, die einen Eindruck vermitteln sollen, in welchem Ausmaß die Stadt durch die Bombenangriffe zerstört wurde, wie es in der Ankündigung heißt. Dazu kommen demnach weitere Dokumente und Zeitzeugenberichte. Deutlich werden solle, “vor welcher Aufgabe die Münchner Bevölkerung im Frühjahr 1945 stand: buchstäblich aus den Ruinen eines menschenverachtenden Regimes die Stadt und unsere Gesellschaft neu aufzubauen”.
Verantwortlich für die Schau ist die Metropolitan- und Pfarrkirchenstiftung Zu Unserer Lieben Frau in Zusammenarbeit mit Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising. Am 27. Januar, am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, findet zudem um 18 Uhr ein Gottesdienst statt. Dabei soll an die Blutzeugen des Erzbistums und an die seliggesprochenen Märtyrer erinnert werden, die im Konzentrationslager Dachau inhaftiert waren und dort oder an den Folgen ihrer Haft starben.
Die Aufführung eines Friedensoratoriums des Komponisten Helge Burggrabe ist für 23. Februar um 16 Uhr im Dom angesetzt. Verbunden ist das Werk mit Texten zur “Stunde Null”, zur Zerstörung und zum Wiederaufbau der Stadt München. Gelesen werden diese von der Schauspielerin und Sophie-Scholl-Darstellerin Julia Jentsch. Burggrabes Oratorium “Lux in Tenebris” (Licht in der Finsternis) handelt von Krieg und Zerstörung sowie der Sehnsucht nach Frieden. Im Mittelpunkt steht das biblische Drama von Kain und Abel.
Das Werk thematisiert den Angaben nach mit Solisten, Chören, Orchester und Lichtkunst die Eskalation von Entfremdung zu Hass bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Mit Kernaussagen des Neuen Testaments und lyrischen Texten von Rose Ausländer, Rainer Maria Rilke und Hilde Domin werde die Vision eines anderen Miteinanders entwickelt. Domkapellmeisterin Lucia Hilz hat das Oratorium mit der Münchner Dommusik einstudiert.