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Kretschmann: Alle sind Gottes Ebenbild mit gleichen Rechten

Symbol der Hoffnung in dunklen Zeiten: Ministerpräsident Kretschmann nimmt in Stuttgart das “Friedenslicht aus Bethlehem” entgegen. Dabei ruft er zum Einsatz für mehr Vielfalt auf.

Bei der Übergabe des “Friedenslichts aus Bethlehem” hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat zu mehr Einsatz für eine vielfältige Gesellschaft gemahnt. “Kein Mensch ist wie der andere, aber alle sind Gottes Ebenbild mit gleichen Rechten: Leben, Freiheit, Selbstverwirklichung”, sagte Kretschmann am Montag in Stuttgart. Doch in Deutschland gebe es “immer mehr Stimmen, die anderen diese Rechte absprechen, keinen Dialog wollen und keine Verständigung zulassen”, kritisierte er laut Mitteilung des Staatsministeriums. Auch junge Erwachsene ließen sich davon beeinflussen, wie die Landtagswahlen in den drei ostdeutschen Bundesländern Thüringen, Sachsen und Brandenburg im Herbst 2024 gezeigt hätten.

Das “Friedenslicht” wurde von jugendlichen Pfadfinderinnen und Pfadfinder an Kretschmann übergeben. Es wird nun bis zum neuen Jahr im Foyer der Villa Reitzenstein – dem Stuttgarter Amtssitz des Ministerpräsidenten – aufgestellt und soll ein Zeichen des Friedens in der Adventszeit sein.

“Euer Motto ‘Vielfalt leben!’ setzt ein positives Signal: Respekt, friedliches Miteinander und Akzeptanz von Unterschieden”, sagte der Ministerpräsident zu den Pfadfindern. Das mache Hoffnung. “Wenn wir das gemeinsam hinkriegen, dann können wir auch unsere Zukunft gut hinkriegen. Diese Zukunft ist vor allem eure Zukunft und braucht unseren gemeinsamen Einsatz: gegen Klimakatastrophe, Armut, Gewalt, für Nachhaltigkeit, Wohlstand und Frieden.”

Die Pfadfinder-Delegation bestand den Angaben zufolge aus 16 Personen, darunter vier begleitende Erwachsene und 12 Jugendliche im Alter von 13 bis 25 Jahren. Sie setzte sich zusammen aus dem katholischen Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg und dem Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder.

Der Brauch des “Friedenslichts aus Bethlehem” geht auf eine Initiative des ORF-Landesstudios Oberösterreich zurück, das dieses Licht 1986 erstmals durch ein Kind am Stern der Geburtsgrotte Jesu entzünden und nach Österreich bringen ließ. Viele europäische Länder schlossen sich an und auch in Nord- und Südamerika ist der Brauch mittlerweile bekannt.

In diesem Jahr kommt das “Friedenslicht” wegen des Nahostkonflikts erstmals nicht direkt aus Bethlehem. Stattdessen wird es von einer Kirche in Wien aus verteilt, wo das Licht aus dem vergangenen Jahr aufbewahrt worden war. Es wurde am Wochenende in viele katholische Kirchen in Deutschland gebracht.