Es ist das zentrale Projekt von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Nach monatelangen Vorarbeiten will der SPD-Politiker seine Krankenhausreform durchs Kabinett bringen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die Krankenhauslandschaft in Deutschland grundlegend reformieren. Das Ziel: weniger Krankenhäuser, weniger wirtschaftlicher Druck, mehr Spezialisierung und einheitliche Qualitätsregeln. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) nennt wichtige Fakten und Zahlen zu Krankenhäusern in Deutschland.
– 2022 gab es laut Statistischem Bundesamt 1.893 Krankenhäuser in der Bundesrepublik. Davon waren 756 in privater und 539 in öffentlicher Trägerschaft, 598 befanden sich in freigemeinnütziger Trägerschaft, wurden also von Wohlfahrtsverbänden und Kirchen geführt. Die meisten Krankenhäuser gab es mit 353 in Bayern und 333 in NRW.
– 2022 wurden 16,8 Millionen Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern behandelt. 2019, also vor Corona, lag diese Zahl bei 19,4 Millionen. Die Krankenhaus-Ausgaben beliefen sich 2022 auf 132,7 Milliarden Euro.
– 2022 waren in den deutschen Krankenhäusern im Jahresdurchschnitt 480.382 Betten aufgestellt, darunter 26.327 Intensivbetten. Sie waren zu 69 Prozent ausgelastet, die Intensivbetten zu 68,7 Prozent. 2019 hatte die Bettenauslastung noch bei 77,2 Prozent gelegen.
– Ein stationärer Krankenhausaufenthalt dauerte 2022 durchschnittlich 7,2 Tage. Damit blieb die durchschnittliche Behandlungsdauer seit dem Jahr 2018 unverändert.
– Zum Jahresende 2022 wurden in den Krankenhäusern insgesamt 207.294 Beschäftigte im ärztlichen Dienst und 1,05 Millionen Beschäftigte im nichtärztlichen Dienst gezählt, die in einem direkten Beschäftigungsverhältnis zu den Krankenhausträgern standen. Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der Ärztinnen und Ärzte damit um 2 Prozent und die Zahl der Beschäftigten im nichtärztlichen Dienst um 1,5 Prozent. Im Pflegedienst, der zum nichtärztlichen Bereich zählt, wurden 509.289 Beschäftigte gezählt, das waren 11.760 oder 2,4 Prozent mehr als zum Jahresende 2021.
– Nach dem im Juni 2023 veröffentlichten Krankenhaus-Rating-Report hat sich die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in Deutschland 2021 verschlechtert. 11 Prozent der Häuser lagen laut Studie im “roten Bereich” mit erhöhter Insolvenzgefahr, 16 Prozent im “gelben” und 73 Prozent im “grünen Bereich”. Auch die Ertragslage hat sich negativ entwickelt: 32 Prozent der Kliniken schrieben auf Konzernebene einen Jahresverlust. 2020 waren es 22 Prozent. Laut Krankenhaus-Barometer der Deutschen Krankenhaus-Gesellschaft erwarten fast 80 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland für 2023 ein negatives Jahresergebnis. Nur noch sieben Prozent der Kliniken werden einen Jahresüberschuss erzielen. Für das Jahr 2024 gehen 71 Prozent der Krankenhäuser von einer weiteren Verschlechterung und nur vier Prozent von einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation aus. Maßgebliche Gründe für die äußerst schwierige wirtschaftliche Lage sind die deutlich gestiegenen Sach- und Personalkosten im Krankenhaus.