Das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in Lichtenau-Dalheim rückt ab Mai 2024 das Thema Kirchen im Nationalsozialismus in den Blick. In einer Sonderausstellung mit dem Titel „Und vergib uns unsere Schuld? Kirchen und Klöster im Nationalsozialismus“ werde die komplexe Wechselbeziehung von Christentum und Nationalsozialismus für ein breites Publikum aufgearbeitet, kündigte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Mittwoch an. Dabei werde im Spannungsfeld von institutioneller Verantwortung und persönlicher Gewissensfrage kirchliches und „christliches“ Verhalten in den zeitlichen Zusammenhang gestellt.
Die Schau vom 17. Mai stelle anhand prominenter Akteure und einfacher Gläubiger mögliche Motive für individuelles Handeln oder Nicht-Handeln dar, hieß es weiter. Beleuchtet werden sollen zudem die Maßnahmen, mit denen die Nationalsozialisten den christlichen Glauben aus dem Alltag zu verdrängen suchten. Auch werde der Frage nachgegangen, welchen Einfluss christliche Motive beim Widerstand gegen den Nationalsozialismus hatten. Die Schau beschäftige sich auch damit, wie die beiden großen christlichen Kirchen heute mit ihrer Rolle im Nationalsozialismus umgingen.