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Klimastreik: Verbände rufen Gesellschaft zur Teilnahme auf

Der BUND Niedersachsen und der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen fordern mit Blick auf den Klimastreik am Freitag eine bessere Politik, die sowohl das Klima schützt als auch soziale Gerechtigkeit sichert. Gemeinsam rufen die Verbände Bürgerinnen und Bürger auf, sich an der Aktion von „Fridays for Future“ unter dem Motto „Keinen Schritt zurück – jetzt gemeinsam handeln!“ zu beteiligen, wie sie am Donnerstag mitteilten.

Der Sommer 2024 sei weltweit gesehen der heißeste Sommer seit Aufzeichnungsbeginn gewesen, sagte Susanne Gerstner, Vorsitzende des BUND Niedersachsen. „Die verheerenden Überschwemmungen in Deutschland und den EU-Nachbarländern verdeutlichen zudem, welche dramatischen Auswirkungen der Klimawandel schon jetzt auf unser Leben hat. Wir müssen handeln – und zwar jetzt!“ Doch anstatt entschlossen zu handeln, setze die Politik weiterhin auf klimaschädliche Projekte und wirtschaftliche Interessen.

Beispiele dafür seien die Genehmigung neuer Gasbohrungen vor Borkum, der Bau von LNG-Terminals in Stade und Wilhelmshaven und der geplante Autobahnneubau der A 39. „Während solche Projekte vorangetrieben werden, fehlen dringend benötigte Investitionen in nachhaltige Alternativen wie den Schienen- und Nahverkehr. Das muss sich ändern“, betonte Gerstner.

Die Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen, Kerstin Tack, ergänzte, notwendig sei sozial gerechter Klimaschutz. „Die sozial-ökologische Transformation darf nicht auf dem Rücken der Einkommensschwächsten ausgetragen werden. Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehören untrennbar zusammen.“ Bislang werde Klimaschutz vor allem durch Konsumsteuern finanziert, wie die CO2-Bepreisung, die ärmere Menschen unverhältnismäßig stark belaste. „Es braucht gerechte Lösungen, die alle mitnehmen, wie ein einkommensabhängiges Klimageld und einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr für einkommensarme Menschen.“

Bundesweit sind am Freitag von „Fridays for Future“ in rund 100 Orten Demonstrationen für mehr Klimaschutz geplant. In Niedersachsen und Bremen wollen Menschen an 15 Orten auf die Straße gehen – sowohl in den Großstädten als auch in kleineren Orten wie Buchholz, Buxtehude, Holzminden und Seesen. Teilweise sollen auch Fahrrad-Demonstrationen für eine Wende in der Verkehrspolitik werben.