Wegen der Unterstützung eines Gasförderprojekts an der australischen Küste haben am Donnerstag rund 40 Klimaaktivisten an der Zentrale des Energiekonzerns Uniper in Düsseldorf demonstriert. An der Fassade des Gebäudes brachten die Protestierenden ein 150 Quadratmeter großes Banner mit dem Slogan „Gas zerstört“ und „No New Gas“ an, wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace mitteilte. Zudem stellten Aktivisten vor dem Firmensitz Plakatwände auf, im Foyer des Gebäudes hissten sie Flaggen und ließen Walgesänge erklingen. Mit den Protesten wollte Greenpeace auf die Folgen des Gasprojekts „Burrup Hub“ an der Westküste Australiens aufmerksam machen.
Nach Angaben der Polizei lösten die Proteste im Bereich des Düsseldorfer Hafens größere Verkehrsbehinderungen aus. Ansonsten sei die Lage weitgehend ruhig, hieß es. Da die Aktion im Vorfeld nicht angemeldet war, werde gegen die Teilnehmer nun voraussichtlich wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt.
Greenpeace-Meeresexpertin Franziska Saalmann verteidigte die Aktion. „Es darf nicht sein, dass ein deutscher Staatskonzern mit seinen rücksichtslosen Geschäften dazu beiträgt, ein einzigartiges Meeresgebiet mit Walen, Meeresschildkröten und empfindlichen Korallenriffen zu zerstören“, sagte sie. Anlass für die Proteste ist demnach die Entscheidung eines australischen Gerichts, das in der vergangenen Woche der Klage einer Indigenen Recht gegeben und die seismischen Tests in dem Gebiet vorerst gestoppt hatte. Greenpeace fordert nun, dass sich Uniper aus den Abnahmeverträgen mit seinem Partner Woodside, dem australischen Betreiber des Projekts, zurückzieht.
Woodside will laut Greenpeace vor der Westküste Australiens über eine Länge von 1.300 Kilometern Pipelines legen und fossiles Gas ausbeuten. Uniper ist neben RWE Hauptabnehmer aus dem Projekt. Das Vorhaben gefährdet laut der Umweltschutzorganisation Meeresschutzgebiete und die Wanderrouten von Walen und Meeresschildkröten. Die geplanten Bohrungen in gut 900 Meter Tiefe würden mit Unterwasserschallkanonen vorbereitet, deren Lautstärke tödliche Folgen für Wale und andere bedrohte Arten haben könne.