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Kleinere Museen drohen Ausstellungen aus Geldnot abzusagen

Mit Blick auf den aktuellen Entwurf des Thüringer Haushaltsplans für 2025 senden die Museen im Freistaat einen Hilferuf an den Landtag. Geplante Kürzungen in den verschiedenen Bereichen könnten mittelfristig zu einem Sterben auf Raten von vielen Häusern führen, sagte der Vizepräsident des Museumsverbands Thüringen, Timo Mappes, am Donnerstag in Erfurt. Ohne ausreichende Mittel für Ausstellungen, Restaurierungen und Forschungen könnten viele Einrichtungen ihren Auftrag nicht mehr erfüllen.

So sollen laut Mappes die geplanten Zuschüsse für Ausstellungen in 2025 von 385.000 Euro auf 100.000 Euro gesenkt werden. Den Mitteln für Restaurierungen drohe eine zehnprozentige Kürzung. Hier müsse der Landtag den vorgelegten Entwurf der amtierenden Landesregierung dringend nachbessern.

Gefährdet ist nach Darstellung der Leiterin der Bauhauswerkstatt in Dornburg, Antje Neumann, etwa eine geplante Schau zum 100. Jahrestag des Wegzugs des Bauhauses aus dem Ort bei Jena im Jahr 1925. Ohne die bereits zugesagte Unterstützung des Freistaats in Höhe von 12.000 Euro könne die Ausstellung nicht wie geplant realisiert werden. „Im schlimmsten Fall wird es einen bereits finanzierten Katalog ohne dazugehörige Ausstellung geben“, sagte Neumann.

Auch der Leiter des Literaturmuseums Theodor Storm, Gideon Haut, im nordthüringischen Heiligenstadt warnte Land und Kommunen davor, sich weiter aus der Museumsfinanzierung zurückziehen. Schon jetzt herrsche große Personalnot in den Häusern, die teilweise über Ehrenamtliche abgefedert werde. Dieses Engagement könne jedoch nicht weiter ausgebaut werden.