Artikel teilen:

Klaffende Lücke bei Pflegekräften – Arbeitgeber für Pragmatismus

“Suche Pflegekraft” – vergeblich. In der Kranken- und Altenpflege fehlt es an Arbeitnehmern. Dabei gibt es immer mehr Menschen, die Pflege benötigen. Die Arbeitgeber wollen einfache Lösungen.

In Deutschland fehlen Pflegekräfte (Symbolbild)
In Deutschland fehlen Pflegekräfte (Symbolbild)Imago / Sven Simon

In der Pflege ist die Schieflage dramatisch: Während die Zahl der Pflegebedürftigen stark steigt, auf mittlerweile rund fünf Millionen, können Stellen in der Pflege monatelang nicht nachbesetzt werden. Letzteres geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine AfD-Anfrage hervor.

So gab es im Oktober je 17.000 gemeldete offene Stellen in den beiden Berufsgruppen “Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe” sowie “Altenpflege“. Diese blieben im Schnitt mehr als ein dreiviertel Jahr unbesetzt. In der Altenpflege hat sich damit die Dauer, während der eine offene Stelle nicht besetzt werden kann, in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt.

Arbeitgeber: Beim Pflege-Nachwuchs mehr auf Migration setzen

Aus Sicht der Arbeitgeber braucht es in der Pflege daher pragmatische Lösungen. Unter anderem müsse noch stärker auf Migration gesetzt werden. “Seit zwei Jahren gibt es nur dank Zuwanderung Personalaufwuchs in der Pflege”, sagte die Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbands Pflege, Isabell Halletz. Jede sechste Pflegefachperson habe einen ausländischen Pass.

Umso dringlicher sei es, die Einwanderung zu beschleunigen, denn die Verfahren dauerten viel zu lange, so Halletz. Erforderlich seien standardisierte Prozesse und verbindliche Fristen. “Die Botschaft an die nächste Bundesregierung: Mehr Mut zu weniger Bürokratie. Einfach mal machen.”