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Kitas im Bistum Münster sollen neue Träger bekommen

Wichtige Veränderung für katholische Kindergärten: Das Bistum Münster will seine Kitas aus der Verwaltung der Gemeinden herauslösen. Der Veränderungsdruck kommt nicht nur aus der Kirche.

Für die katholischen Kindergärten im Bistum Münster soll es eine neue Trägerstruktur geben. Angestrebt wird ein Wechsel von den Kirchengemeinden vor Ort auf eine neue höhere Ebene zum 1. August 2027, wie das Bistum am Dienstag mitteilte. Dies sei insbesondere mit Blick auf die Finanzierung durch das Land unausweichlich. Bis September werde noch geprüft, ob sich wie in anderen Bistümern für die Trägerschaft eine gemeinnützige Gesellschaft anbietet oder ob Kirchengemeindeverbände diese Aufgabe übernehmen.

“Mit dem Trägerwechsel und durch eine neue größere Trägerstruktur tun wir das, was die Landesregierung immer wieder gefordert hat”, so das Bistum. “Würden wir diesen Veränderungsprozess nicht anstoßen, wäre das System der katholischen Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Münster insgesamt gefährdet.” Über die Pläne hatte die Bistumsleitung am Montagabend mehr als 400 Haupt- und Ehrenamtliche im Münsteraner Dom informiert.

Die Entscheidungen über einen Trägerwechsel müssten die Kirchengemeinden aber selbst treffen, hieß es. Aus Sicht des Bistums gebe es aber schon aufgrund der Rahmenbedingungen der Kita-Finanzierung keine andere Alternative. Die Kitas blieben als Lebensorte des Glaubens integraler Bestandteil der Gemeinden. Auch Gebäude und Grundstücke blieben Eigentum der Pfarreien. Dem neuen Träger obliege jedoch eine bedarfsgerechte Entwicklung der Kita-Immobilie. Nach den Bestimmungen zum NRW-Kinderbildungsgesetz sei eine Mietzahlung an die jeweilige Pfarrei ausgeschlossen.

Laut Bistum soll zudem zum 1. Januar 2027 eine neue Organisations- und Rechtsform für die Pfarreien etabliert werden: In den Grenzen der Kreisdekanate und des Stadtdekanats Münster würden Kirchengemeindeverbände gegründet. Ziel sei die Bündelung von Kompetenzen und die weitere Professionalisierung von Verwaltungsabläufen, insbesondere mit Blick auf das zurückgehende Personal vor Ort. Ein entsprechendes Pilotprojekt laufe bereits seit Jahresanfang im Kreisdekanat Recklinghausen. Bei diesem Kirchengemeindeverband solle schon im August 2026 eine neue Kita-Trägerstruktur gebildet werden.

Die nötigen Veränderungen seien insbesondere für die Haupt- und Ehrenamtlichen vor Ort mit großen Herausforderungen verbunden, erklärte der Übergangsleiter des Bistums, Antonius Hamers. Ziel der Prozesse sei, die christliche Botschaft unter den sich verändernden Rahmenbedingungen weiter gut verkünden zu können.