Artikel teilen:

Kirchengemeinde will Messsonde in die Stratosphäre senden

Die evangelische Kirchengemeinde Hohenselchow-Hohenreinkendorf (Landkreis Uckermark) will spektakuläre Bilder der Erde vom Rand zum Weltall aus machen. Dafür soll am 7. Oktober um 10 Uhr neben dem Hohenselchower Pfarrhaus eine mit Kameras ausgestattete Messsonde per Gasballon in die Stratosphäre geschickt werden, teilte der Pommersche Evangelische Kirchenkreis am Dienstag mit. Der Ballon werde wegen der Druckverhältnisse spätestens in einer Höhe von 36 Kilometern platzen, hieß es. Nach ungefähr zweieinhalb Stunden werde die mit einem Bremsfallschirm ausgerüstete Sonde ihre Maximalhöhe erreichen.

Die Expedition „Mission Schöpfung 2023“ zum Rand des Weltalls soll während eines Wochenendes (6. bis 8. Oktober) der „KinderKirche“ erfolgen. Den Angaben zufolge hatte Pfarramtsassistent Lars Fischer die Idee zu dem außergewöhnlichen Plan. Ziel sei es auch, auf die Zerbrechlichkeit der Erde hinzuweisen, hieß es.

Ein Maulwurf aus dem 3D-Drucker soll laut Mitteilung der einzige Passagier einer mit Elektronik, Messtechnik und Kameras vollgepackten Sonde sein und damit so etwas wie der erste Hohenselchower Astronaut. Der Maulwurf ist das Maskottchen der regionalen Kinder- und Jugendarbeit. Die Sonde soll per Gasballon mit einer Geschwindigkeit von fünf Metern pro Sekunde in Richtung Weltall fliegen und dabei voraussichtlich spektakuläre Bilder ihrer Reise und der Erde aufzeichnen.

Bei der Sonde handele es sich um einen Styroporwürfel mit einer Kantenlänge von etwa 30 Zentimetern, hieß es. Im Inneren habe er zwei Kameras sowie eine zweifache Stromversorgung. Die Messtechnik an Bord sammele Daten zu Temperatur, Luftdruck und Flugstrecke. Ein GPS-Signalgeber für die Standortbestimmung sei auch dabei, um die Sonde nach ihrer Landung wiederzufinden. „Die Sonde könnte bis zu 500 Kilometer vom Startpunkt entfernt landen“, so Lars Fischer. 900 Gramm wiegt die Nutzlast insgesamt, dazu kommt der Ballon mit 1.600 Gramm.

„Wir haben am Flugtag ein Bergungsfahrzeug am Start, das mit einer umfangreichen Ausrüstung auf alle möglichen Szenarien eingestellt ist. Leitern, ein Schlauchboot, Gummistiefel, wir haben alles an Bergungsequipment dabei, was geht“, sagte Fischer laut Mitteilung.

Die Aufnahmen der Sonde sollen am 8. Oktober im Gottesdienst (14 Uhr) in der Hohenselchower St. Johannes-Kirche gezeigt werden und „zum Nachdenken über die Schöpfung und unseren Umgang mit ihr anregen“, so Lars Fischer. Aus den gesammelten Daten sollen eine Fotodokumentation und ein Video entstehen. Rund 1.500 Euro koste die „Mission Schöpfung 2023“ insgesamt. 425 Euro steuerte der Pommersche Evangelische Kirchenkreis aus dem Fonds „Initiativen und Projekte“ bei.